Nachdem Falcom den vierten Teil ihrer Action-RPG-Saga „Ys“ von anderen Entwicklerstudios hat produzieren lassen, entschloss man sich für den fünften Teil wieder selber Hand anzulegen. Am 29.12.1995 wurde Ys V: Lost Kefin, Kingdom of Sand exklusiv für den Super Famicom (jap. SNES) veröffentlicht. Das Spiel hat jedoch bis heute den Ruf der schlechteste Ableger der Ys-Serie zu sein. Angesichts vorheriger Ausfälle in Form von Ys III und der Super Famicom-Version von Ys IV ist dies jedoch eine schwere Anschuldigung.
Ein Grund für den schlechten Ruf mag vielleicht der lasche Schwierigkeitsgrad gewesen sein, auf den Falcom jedoch mit einer „Expert“-Version für Ys V reagierte. Besagte Version wurde ca. drei Monate nach dem Erstrelease nachgeschoben und bietet neben einem höheren Schwierigkeitsgrad auch erstmals den Time Attack-Modus (ein Bossrush-Modus), welcher seitdem zum Standard-Repertoire der Serie gehört.
Weitere 10 Jahre später wurde auch die Super Famicom/SNES-Exklusivität fallengelassen und ein Remake für die PS2 produziert. Dieses blieb jedoch, genau wie die beiden Super Famicom-Versionen, den japanischen Markt vorbehalten.
Unsereins musste sich bis 2013 gedulden, ehe die Gruppe „Aeon Genesis“ eine englische Fan-Übersetzung im Netz veröffentlichte, mit derer man Ys V endlich in verständlicher Sprache spielen konnte.
Mein Fazit: Wirklich nichts besonderes, aber es macht Spaß!
Ys V: Lost Kefin, Kingdom of Sand ist eines jener Spiele die man eigentlich nur unter drei Umständen zu spielen braucht. Erstens: Man ist ein großer Fan der Ys-Reihe und will eine Lücke füllen. Zweitens: Man hat all die großen Action-RPGs auf dem SNES schon zigmal durchgenudelt und benötigt unbedingt neuen Stoff. Und drittens: Man ist ein Einsteiger und sucht ein leichtes Game, um besser ins Genre hineinzufinden.
Wer in eine dieser drei Kategorien fällt, darf definitiv ein Spielchen wagen, denn anders als die letzten beiden Teile auf dem SNES/Super Famicom, verfügt der fünfte Teil über eine überaus wichtige Eigenschaft: Er bereitet trotz all seiner Macken einigen Spielspaß! Wo sich Teil III und IV eher als lästige Ärgernisse entpuppten, konnte mir dieser Serienteil endlich wieder echte Freude bereiten! Ja, es stimmt: Ys V ist viel zu leicht, spielt sich wie ein generisches 08/15 SNES-Action-RPG ohne große Besonderheiten und leidet obendrein unter einer generischen, unfertigen Story die keine große Relevanz innerhalb der Serie aufweist. Aber dafür macht das Spiel wenigstens Spaß, und das konnte ich von den anderen beiden Ys-Spielen für den SNES/Super Famicom leider nicht behaupten.