Salt and Sanctuary ist ein 2D Action Rollenspiel, welches 2016 von Ska Studios auf der PS4 veröffentlicht wurde. Zwischenzeitlich gibt es das Spiel auch auf der Switch und auf anderen Plattformen. In Deutschland kann man das Spiel nur downloaden. Wer lieber eine physische Version möchte, kann Diese aber für etwa 30 € aus den USA importieren. Neben dem Spiel enthält die physische Version noch eine Anleitung, einen digitalen Soundtrack und eine Karte der Regionen im Spiel.
Genre:
Salt und Sanctuary ist der Versuch das typische Dark Souls Feeling in einer 2D Welt umzusetzen. Natürlich inklusive einiger Frustration und einem hohen Schwierigkeitsgrad. Außerdem hat das Spiel auch einige Eigenschaften von Plattformern und Metroidvanias. So ist man beim erkunden der Welt viel am klettern und muss knifflige Sprungpassagen meistern. Typisch für Metroidvanias erhält man im Verlauf des Abenteuers neue Fähigkeiten und Gegenstände, mit denen sich neue Teile der Welt erschließen lassen.
Story:
Wie in den anderen Spielen der Souls-Reihe ist die eigentliche Geschichte des Spiels nicht direkt verständlich und offensichtlich. Man startet das Spiel auf einem Schiff das von unbekannten Angreifern attackiert wird. Dabei bekommt man nur gesagt das man die auf dem Schiff befindlich Prinzessin unbedingt retten muss. Während man sich jedoch um die dreisten Angreifer kümmert, wird das Schiff von einem Monster versenkt und man landet als gestrandeter auf einer mysteriösen Insel. Das ist Alles was einem das Spiel an Geschichte gibt. Den Rest muss man sich durch Gespräche mit NPC´s und der Beschreibung von Gegenständen selber zusammenreimen. Ob man diese Erzählart mag, muss wohl Jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil mag es immer wieder ein klein wenig mehr die Welt des Spiels zu erfahren. Trotzdem hätte ich gerne zumindest eine verständliche Hauptgeschichte mit rotem Faden, die mir nach und nach die wichtigsten Hintergründe erklärt.
Gameplay:
Man beginnt das Spiel mit der Erstellung eines Charakters. Das bestimmt aber nur die Startausrüstung, die Startfähigkeiten und den Glauben den der Charakter hat. Ab da an kann man seinen Charakter in eine beliebige Richtung entwickeln. So kann zum Beispiel der anfängliche Schwertkämpfer am Ende des Spiels auch ein mächtiger Magier sein. Beim Leveln bewegt man sich auf einem Fähigkeitenbaum, auf dem man nicht nur seine Statuswerte verbessert. Dort kann man auch zusätzliche Energie-/Heiltränke freischalten und weitere Fähigkeiten erwerben. Diese Fähigkeiten ermöglichen dem Charakter weitere Ausrüstung, Magie und Gebete zu nutzen. Zum Beispiel kann man ein Schwert der Stufe 3 nur dann nutzen, wenn man Level 1, 2 und 3 für Schwerter auf dem Fähigkeitenbaum freigeschaltet hat.
Spielerisch fühlt sich Salt and Sanctuary stark nach einem Dark Souls in 2D an. Man kann Angriffe mit einem Schild blocken oder parieren, man kann durch Angriffe rollen und man hat Tasten für leichte und schwere Angriffe. Zusätzlich zu den schon bekannten Bewegungsarten gibt es noch ein Taste zum springen. Diese benutzt man sowohl für Sprungangriffe, als auch für oftmals knifflige Sprungpassagen. Damit das Ganze den erwartet hohen Schwierigkeitsgrad besitzt, gibt es natürlich Schaden für zu große Stürze. Mit der Zeit erhält man außerdem noch ein paar weitere Bewegungsmöglichkeiten, die man sonst eher von Castlevania oder Mega Man X kennt. Darunter befinden sich unter anderem ein Wandsprung und die Möglichkeit für einen Dash in der Luft.
Im Kampf muss man klug und geschickt vorgehen, da selbst kleine Gegner hart und gnadenlos zuschlagen. Die interessanten Bosskämpfe steigern das Ganze natürlich nochmal um ein paar Stufen. Ich hatte beim Spiel das Gefühl, dass das Managen von Ausdauer und die Positionierung nochmal etwas wichtiger sind, als man es sowieso schon Dark Souls gewohnt ist. So kann man zum Beispiel durch viele Gegner rollen, um so in Sicherheit zu gelangen. Das ist auch dringend notwendig, da man in bei einem 2D Spiel deutlich weniger Raum zum ausweichen besitzt. Leider werden hier auch ein paar Schwierigkeiten in der Balance des Spiels offensichtlich. Bestimmte Ausrüstungsarten sind nämlich deutlich nützlicher als der Rest. So haben Magie und Fernkampfwaffen hier aus offensichtlichen Gründen einen großen Vorteil. Auch Gebete und schwere Waffen sind sehr stark, was aber an anderen Gründen liegt.
Erwähnenswert ist außerdem das System von Müdigkeit und Verwundungen. Wenn man oft oder hart von gegnern getroffen wird, verliert man nicht nur Lebensenergie, sondern die Lebensleiste wird trotz Heilung permanent kürzer. Das gilt so lange, bis man am nächsten Heiligtum rastet, oder bis man sich mit dem passenden Gebet heilt. Wer viel zaubert/betet wird schnell bemerken ,das auch die Ausdauerleiste kürzer wird. Diese Ermüdung kann man mit einer Rast oder passenden Tränken bekämpfen.
Grafik/Sound:
Salt and Sanctuary ist ein schönes 2D Spiel mit viel liebe zum Detail. Die verschiedenen Gegenden sind abwechslungsreich und sehr stimmungsvoll. Trotz aller Detailverliebtheit erreicht Salt and Sanctuary dabei nicht die gleiche Perfektion, wie man Sie von Spielen wie Hollow Knight oder Castlevania kennt. Ich denke hier wäre mit etwas mehr Budget und/oder einem größeren Team nochmal etwas Raum nach oben gewesen. Der Soundtrack ist sehr passend und eher atmosphärisch gehalten. Jedes der Stücke gefällt mir persönlich gut, aber ein wenig mehr Vielfalt hätte mir noch besser gefallen.
Umfang:
Typisch für das Genre, handelt es sich bei Salt and Sanctuary um ein recht langes Spiel. Fürs erste durchspielen kann man gut 20 bis 35 Stunden rechnen. Die große Schwankung bei der Spielzeit ergibt sich nicht nur aus dem hohen Schwierigkeitsgrad, sondern auch dadurch, das viele Gegenden und Bosse vollkommen Optional sind. Teilweise sind diese Gegenden und Bosse sogar sehr gut versteckt. So habe ich beim ersten Durchspielen mindestens 3 Bosse und 2 Gegenden unwissend übersprungen. Nachdem man das Spiel mit einem der 2 möglichen Enden durchgespielt hat, erhält man die Option auf ein New Game +. Hier behält man das aktuelle Level und alle Ausrüstung. Nur Bewegungsfähigkeiten und Schlüßel muss man erneut suchen. Die Gegner in New Game + haben deutlich mehr Leben und schlagen härter zu. Als Ausgleich geben die Gegner aber auch deutlich mehr Erfahrung.
Fazit:
Ich bin ein großer Fan von Metroidvanias und Dark Souls, aber mir gehen so langsam die guten Spiele aus den Genres aus. Für mich war Salt and Sanctuary daher genau Das, was ich gesucht habe. Wem es ähnlich geht, der kann hier bedenkenlos zuschlagen. Das Gesamtpaket ist sein Geld auf jeden Fall mehr als wert. Bei Fans von Meroidvanias, die bisher keine Erfahrung mit Souls-Spielen haben, muss ich aber zur Vorsicht raten. Salt and Sanctuary ist hart, verwirrend, langsam und oft auch frustrierend. Das Spiel kann sehr gemein sein, aber belohnt auch wenn man die nötige Zeit und Ausdauer investiert. Hier erhält man nämlich Erfolgserlebnisse, an die man sich noch lange erinnern wird. Da viele Mechaniken nicht oder nur kurz erklärt werden, muss man außerdem manchmal fast schon online in ein Wiki gucken.
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