Wie hat sich Musik eurer Meinung nach entwickelt?

  • Moin


    Also ich höre zwar nicht viel rapmusik aber dieser Bereich hat sich stark geändert.
    Ich kann das schwer beschreiben.
    Menschen die früher ihre Idole auf MTV bewundert haben polieren nun ihr eigenes Gangster image.
    Deltaradio hat eine Weile Mal sehe viel Deutschrap gespielt (im Auto gehört). Bei den Texten müsste ich immer sofort wegschalten ich alter Knacker damals... Bisschen länger her das mir das so negativ aufgefallen ist. Ob es so ist oder nicht kann ich nicht fundiert sagen aber unterschwellig ist alles aggressiver geworden.


    Wo ich seit ein paar jahren neu drauf gestoßen bin ist 80iger Stil synthwave.

    GAMEBOY - SNES - ARCADE

    Edited once, last by Nordlicht05 (March 15, 2022 at 8:51 PM).

  • Früher, wie Heute, gabs gute Songs und Schrott. Is eben immer Geschmacksache.
    Und, die "Modemusik" gabs auch schon immer... (Stilrichtungen, welche zu einer Zeit gerade sehr beliebt sind und wo Jeder seinen Senf dazu gibt...)

    Somit hat sich, meiner Ansicht nach, in der allgemeinen Musikwelt nicht so viel geändert.

    Jedoch,
    die angesprochene Rapmusik... :rolleyes:
    Oh ja ! Das kann ich absolut bestätigen.
    Ich bin ja auch mit Rap/Hip-Hop aufgewachsen. Von den Anfängen in den 80ern, über die goldenen 90er, bis hin zu Anfang der 2000er...
    Das war noch gute Rapmusik ! (ins Detail möchte ich jetzt nicht weiter gehn) Guter alter amerikanischer Hip-Hop und ebenfalls einige gute alte deutsche Vertreter des Genres.
    Aber, was da heutzutage für ein absolut prollig, geschmackloser Kiddi-Müll produziert wird... Das ist nur noch unterste Schublade !
    Ganz besonders beim deutschen Hip-Hop (wenn man das überhaupt noch so nennen kann) platzt mir jedes Mal der Kragen, wenn ich so nen Idioten mit seinem künstlichen "Kanacken-Deutsch" (Ihr wisst, was ich damit meine) nur höre !
    Und dazu noch diese Texte...
    Ne, ein erwachsener Menschenverstand hört sich Sowas nicht an ! So ein Dreck gehört höchstens auf den Schulhof...

    "The world is indeed comic, but the joke is on mankind." ("Die Welt ist wirklich komisch, aber der Witz ist die Menschheit !")

    (H. P. Lovecraft)

    Edited 2 times, last by Krusty (March 15, 2022 at 11:58 PM).

  • Ja da fühle ich mich immer alt wie beim aufkommen der Rockmusik und der dortigen nicht sehr jungen Generation haha. Die das komplett ablehnte.
    Wie du anmerkt es verändert sich aber nicht so sehr daß man jetzt völlig andere Musik bekommt. Die Modelieder stechen in jeder Generation mal heraus aber im Großen und Ganzen erkennt man noch alles wieder.

    GAMEBOY - SNES - ARCADE

  • Wie Krusty schon schrieb, gab es früher, genau wie heute, Musik die zum Vergessen ist. Die Songs die auch in 20+ Jahren noch gespielt werden sind dann (meist) die Gute dieser Zeit.

    Die Mode findet sich zudem nicht nur in den Genres sondern auch wie Musik produziert wird. In den 90ern mit viel Kompression (Stichwort Loudnesswar) und heute zugeschnitten auf Spotify, sprich Songs kürzer als 3:00 Minuten um möglichst viele Klickzahlen zu produzieren. Beschränkt sich natürlich meistens auf die populären Genres. Ein Progressive Rock Song wird es nicht wagen kürzer als 3:00 Minuten zu sein.
    Auch müssen Songs heutzutage auf jedem Gerät einigermaßen Hörbar sein, heißt auf seiner Hi-Fi Anlage (wer denn noch so etwas hat) auf dem Küchenradio, Handy, Boombox, Autoradio, Bluetooth Kopfhörer etc.
    Auch das trägt zum Einheitsbrei bei. Ein hochwertig aufgenommes Orchesterstück abgespielt auf einer hochwertigen Anlage, oder über gute Kopfhörer, lassen auch die kleinste Triangel erklingeln, was auf dem Handy (aktuell) sicher nicht möglich ist.


    Allgemein finde ich, dass sich Musik positiv entwickelt hat. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten günstig Musik zu machen, aufzunehmen und zu verbreiten, findet jede Person die Musik die einem gefällt. Und sollte man doch nichts finden, kann heute jede Person zu Hause Musik machen.
    Sicherlich würdet ihr auch intelligenten und nicht proletenhaften Hip Hop / Rap finden. Es ist zwar nicht mein Genre, aber ich meine, dass es da auch im deutschsprachigenraum Künstler*innen gibt auf die das zutrifft. Wie siehts denn mit Casper, Rockstah, Fiva, Shogoon, Lance Butters etc. aus?

  • Klar, die Möglichkeiten, Musik zu bekommen, zu verbreiten und überall zu hören, sind heutzutage so vielseitig wie die Musik selbst. Es ist einfach für Jedermann absolut bequem geworden, jederzeit und überall seine Lieblingsmusik zu hören.
    Ist im Prinzip auch keine schlechte Sache.
    Auch ich profitiere von den einfachen Möglichkeiten, welche es früher nicht so gab.
    Aber,
    in Punkto Klangqualität hat sich da, wenn man es mal genau unter die Lupe nimmt, so Einiges verändert.
    Heutzutage dominiert MP3 als die häufigste Verbreitungsvariante für Musik. Ok, ist eigentlich nicht schlecht, öffnet sehr viele Möglichkeiten... Ein kompaktes Format, über welches man etliche Tracks auch auf noch so kleine Geräte laden kann usw...
    Aber, beim Stichwort "kompaktes Format" läuft es sämtlichen Hi-Fi-Freaks erstmal kalt den Rücken runter...
    MP3's haben, selbst wenn sie für das "Otto-Normal-Gehör" gut klingen, trotzdem sehr niedrige Bitraten, welche an eine CD meist überhaupt nicht rankommen.
    Ich könnte jetzt noch weiter gehn, und die komplette Digitalisierung der Musik, seit Einführung der ersten CD, mit der guten alten analogen Musik, auf Vinyl etc. vergleichen... aber dann würde dieser Beitrag noch viel länger, als er nun schon ist... :D

    Aber ihr seht, die Entwicklung der Musik, und noch viel mehr, die Entwicklung der Verbreitung von Musik heutzutage, ist absolut subjektiv. Für den Einen ist es eine Art "Revolution", für den Anderen ist es die Zerstörung von Klangqualität !

    Früher, in den 90ern, war ich übrigens sogar DJ im Underground-Techno-Bereich.
    Es gab zu dieser Zeit selbstverständlich schon längst die CD. Aber, auflegen mit CD's... sowas machten lediglich die Amateure... ;)
    Wir hatten unser Material ausschließlich auf Vinyl (Schallplatte) und der Plattenspieler dazu war ein 1210er. (Technics SL 1210 MK2)
    DAS war ein Sound... 8)
    Heutzutage legen die DJ's, durch die Bank, nur noch mit MP3's auf... Naja, ob Das ein Fortschritt ist...? Da kann sich wohl Jeder sein eigenes Urteil dazu bilden.

    Für sämtliche Klangliebhaber, geht sowieso nix über eine ordentliche, analoge Schallplatte.
    Um ehrlich zu sein, ist das für mich heutzutage auch irrelevant geworden, soviel Musik hör ich eh nicht mehr... und Das was ich gerne höre, da reicht mir mittlerweile ebenfalls MP3. (in guter Qualität selbstverständlich)
    Aber es gibt ja noch Leute, wie z.B. ein guter Freund von mir, welcher selbst ein Tonstudio besitzt, und diese sagen, MP3 ist der letzte Schrott...

    Und noch kurz zum letzten Satz von ffmcloud,
    nun, die aufgezählten Bands von dir kenn ich leider nicht, aber was aktuellen, nicht proletenhaften Hip-Hop angeht... da fällt mir kein einziger aktueller (deutscher) Rapper ein.
    Ich befasse mich auch schon seit einiger Zeit nicht mehr mit Allem, was so auf dem Markt ist, aber Rap-Bands wie z.B. Blumentopf, Fettes Brot und Absolute Beginner... Sowas wirst du heutzutage leider vergeblich suchen...!
    "Agro Berlin" und sonstige Schwachköpfe dominieren leider den grottenschlechten deutschen Hip-Hop der heutigen Tage.

    "The world is indeed comic, but the joke is on mankind." ("Die Welt ist wirklich komisch, aber der Witz ist die Menschheit !")

    (H. P. Lovecraft)

  • Prinzipiell sind die Entwicklungen erstmal eine eine tolle Sache, wenn man selbst Musik macht oder extrem begeisterter Musikfan ist.
    Aber es hat auch Schattenseiten. Sicherlich gab es auch früher schon Bands, die nicht viel auf der Pfanne hatten und deren Lebensdauer war dann meist nicht sehr lang.
    Das ist heute ein stückweit anders. Equipment ist extrem günstig geworden. Ob nun Instrumente oder zusätzliches Kram, mit dem man Musik aufnehmen, abmischen und selbst vertreiben kann.
    Kurz gesagt: Jeder kann heute Musik produzieren. Das führt im Grunde zu einem ziemlichen Overkill. Es gibt so viele Bands in fast allen Bereichen, dass man kaum weiß, wo man überhaupt anfangen soll.
    Durch den Überfluss an Information verliert die Musik dann auch oft eine gewisse Nachhaltigkeit. Ich will sagen, dass es einen Grund hat, weshalb die "Klassiker" - völlig egal in welchem Genre, speziell aber bei wirklich handgemachter Musik - immer noch Klassiker sind.
    Früher gab es entsprechend weniger Bands und Qualität musste sich gewissermaßen durchsetzen. Damit sind Bands wie Metallica, Iron Maiden oder Motörhead oder wahlweise Rush, Pink Floyd, Queen oder The Beatles jedem ein Begriff.
    Nun lernen die Jungen naturgemäß von den Alten und drücken dem bisher erreichten einen eigenen Stempel auf. Das ist cool. Ich denke, im Bereich Pop bis hin zu Heavy Metal gibt es heute ungeheuer viel Variation.
    Das Vermischen verschiedenster Stile und das Einbringen von sonst fremden Instrumenten und Klängen hält die verschiedenen Genres am Leben. Und das ist gut so.
    Aber, und hier komme ich zu der Frage, ob es mein persönlicher Geschmack ist oder ob wirklich eine Art Übersättigung des Musikmarkts stattfindet. Wie gesagt, früher mussten sich Bands durchsetzen, um im Geschäft zu bleiben.
    Heute wird das ganze Zeug einfach produziert und auf einen ohnehin schon überfüllten Markt geschmissen. Abwwechslung ist schön und alles, aber es ist auch extrem viel Masse geworden.
    Früher kamen zehn Platten im Monat raus. Als ich dann Anfang der Neunziger mit dem Metal angefangen habe, war die Szene schon kaum mehr transparent. In den Zeitschriften wurden monatlich mehrere hundert Platten besprochen.
    Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass es einfach immer mehr und mehr wird und dabei aber das Durchsetzungsvermögen der Bands auf der Strecke bleibt.
    Speziell für den Bereich Metal frage ich mich, ob Bands wie z.B. Jinjer, die jetzt gerade jeder hört, in 20 Jahren ähnlich gefragt ist, wie etwa Metallica oder Maiden. Ich wage es zu bezweifeln.
    (Ähnlich wie sich die Gamer fragen, ob die Spiele der PS 5 in 30 Jahren ebenso als Retrogames gefeiert werden, wie heute die SNES Spiele.)

    Ich denke, Musik hat sich sehr verändert. Alleine schon das Herangehen an die Musik und die grundlegenden Möglichkeiten, Musik mittels moderner Plattformen wie Youtube komplett durchleuchten zu können, macht einem den Zugang viel einfacher.
    Nicht nur das Hörempfinden, sondern eben auch das Musikmachen an sich ist heute ein anderer Prozess. Früher saß eine Band oft wochenlang im Muckraum und hat nichts zustande gekriegt.
    Heute kann man ganze Rockopern aufnehmen, ohne wirklich ein Instrument beherrschen zu müssen.
    Aber es gibt eben auch wieder diese Vielseitigkeit und das bietet einem Rückzugsmöglichkeiten oder Alternativen, wenn man das Bisherige satt hat.

    Was moderne Chartmusik betrifft, da sagen mir der Tonfall und die Frequenzbereiche schlichtweg nicht zu. Ich sage mal, früher war bspw. elektronische Musik noch sehr experimentiell. Eben das Erschaffen neuer und besonderer Klänge.
    Heute schmeißt man irgendein Tool an, in dem man ein paar tausend Samples gespeichert hat, drückt auf Random und unten plumpst dann irgendwas basslastiges raus, wo man nur noch einen Slogan mit Auto-Tune reinsetzen braucht und fertig.
    Beim Hip Hop finde ich das sehr ähnlich. Klar, es gibt Rapper und es gibt Rap-Bands. Letztere machen Musik. Aber das stagniert klanglich auch irgendwie vor sich hin. Bei diesem kommerziellen Hip Hop wird nicht mal mehr Musik geschrieben, sondern es werden Tunes geklaut.
    Ich glaube, in dem Bereich geht es auch nicht um die Musik, sondern um das Verbreiten einer Message. Da muss wohl jeder selbst wissen, ob das toll ist. Mich nervt es nur.

    Bezüglich der Aktualität der Musik: Ich habe im letzten Jahr beispielswiese eine CD gekauft, nämlich Gustav Holst - The Planets. Das ist eine aus sieben Stücken bestehende Orchestersuite, die Holst in den Jahren 1914 bis 1916 schrieb.
    Die CD ist eine Aufführung aus dem Jahr 1989 von James Levine. Klanglich total super. Analog vielleicht noch besser, aber dennoch auch auf CD sehr gut. Vielleicht die beste Aufführung der Suite.
    Nun, was ich sagen will, ist, dass die gebotenen Stücke trotz der ohrenscheinlich vorsintflutlichen Instrumente und trotz des Alters immer noch brandaktuell klingen.
    Ich bin großer Fan von Filmsoundtracks aus der Feder von John Williams, Alan Silvestri, Jerry Goldsmith oder Basil Poledouris. Der Witz ist, dass alle der genannten bei Holst geklaut haben.
    Und die Themen tauchen auch immer wieder in verschiedenster Form in anderer Musik auf. Letzten Endes besteht Musik halt nur aus ein paar Tönen und da ist streng genommen das Spektrum schnell ausgereizt.

    Was mir persönlich einfach sehr viel Spaß macht, mich mit der Musik auseinander zu setzen. Ich habe eine verhältnismäßig große CD Sammlung und mittlerweile entdecke ich eher jene Alben von Bands, die nie eine große Chance bei mir hatten.
    Gut, "St. Anger" von Metallica werde ich bis in alle Ewigkeit Scheiße finden - aus Prinzip. Wie auch immer, ich will einfach mal sagen, dass sich neue Musik entwickeln kann, wie sie will. Ich habe soviel "altes Zeug", dass ich quasi täglich irgendwelche Alben neu entdecken kann.

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